Alfredo Currado, langjähriger Kellermeister von Vietti, gilt als Vater des Arneis. In den 1960er-Jahren rettete er die fast ausgestorbene weiße Rebsorte vor dem Vergessen, indem er sie in den Weinbergen des Roero neu kultivierte und ihren besonderen Charakter der Welt präsentierte. Sein Pioniergeist legte den Grundstein für die heutige Bedeutung des Arneis im Piemont.

Die Reben für den Vietti Roero Arneis wachsen in Santo Stefano Roero auf kalk- und tonhaltigen Böden. Das Durchschnittsalter beträgt rund 25 bis 31 Jahre, erzogen im Guyot-System mit hoher Pflanzdichte. Das gemäßigt kontinentale Klima und die sorgfältige Weinbergsarbeit bei Vietti sichern gesunde und aromatische Trauben, sie Anfang bis Mitte September gelesen werden. Im Keller erfolgt eine sanfte Pressung und langsame Gärung in Edelstahltanks bei 14 bis 16 °C. Die Tanks werden nach der Hälfte der Gärung hermetisch verschlossen, um eine natürliche CO₂-Rückführung zu ermöglichen. Auf die malolaktische Gärung wird verzichtet, um die Säure zu bewahren. Nach der Gärung reift der Arneis auf der Feinhefe, um Textur und Finesse zu fördern.

Im Glas zeigt sich der Arneis strohgelb mit grünlichen Reflexen. In der Nase entfaltet er Aromen von Birne, Melone, Zitrus und Blüten, ergänzt durch Mandel- und Kräuterwürze. Am Gaumen ist er trocken, harmonisch, mit feiner Säure, Mineralität und mittlerem, druckvollen Körper. Ein eleganter, frischer und komplexer Weißwein mit klarer Typizität und hervorragender Länge.